Samstag, Mai 12, 2012

Schreiben im freien Fall


Wie sich die ZEIT-Redaktion einmal völlig im Sprachdschungel verlief und der Wolf sie auf dem Holzweg heimführte


Foto: Pixelio/G. Altmann
Dicht daneben, ist bekanntlich auch vorbei. So geschehen im Dossier der ZEIT, in der es um die Gegenwart und Zukunft der gesprochenen und geschriebenen deutschen Sprache geht. So weit, so gewichtig. Ein spannendes, notwendiges, wichtiges, umfassendes, nie enden wollendes Thema, keine Frage. Und es wäre ebenso spannend wie notwendig gewesen, darüber nachzudenken, wie angesichts der sich wandelnden Sprache und ihrer Ausdrucksmittel, den neuen Kommunikationskanälen und dem Stand der aktuellen Bildungsdiskussion dieser Frage näher auf den Grund zu gehen wäre. Was dann aber geliefert wird, ist die seit über dreißig Jahren bekannte Stilfibel aus der Hand von Wolf Schneider, selbst ernannter Sprachexperte und seit Anfang der 80er Jahre als Gründungs-Leiter der Henri-Nannen-Journalistenschule in Hamburg mitverantwortlich für das Dilemma, über das wir alle gerne geneigt sind, gemeinsam zu klagen: Der Verfall der deutschen Sprache. 

documenta mon amour


In Erwartung großer Dinge


Eigentlich war es schon lange überfällig. Nach dem Motto "keine documenta ohne kleinen Vorab-Skandal" ist pünktlich wenige Wochen vor Beginn der weltgrößten Kunstausstellung der erste PR-Event über die Bühne gegangen. Seit über einem Jahr schon tingelt die documenta-Macherin Carolyn Christov-Bakargiev rund um die Welt, um den künstlerischen Diskurs weltweit in Gang zu setzen. Oder in Gang zu halten, nur mit dem Ziel, ihn in den 100 tollen Kasseler Tagen im Sommer 2012 zu Ende zu bringen. Oder zu seinem Höhepunkt.

Sonntag, Mai 06, 2012

25 Jahre danach

aus: Feld der Träume, 1987
Ray Kinsella  (Kevin Costner) trifft Moonlight Graham (Burt Lancaster)...


Gelesen, verstanden, notiert 9


Aus dem Zusammenhang gerissen

Aus: ÖKONOMIE Einstürzende Altbauten von Uwe Jean Heuser

In DIE ZEIT, 19.4.2012 Nr. 17



… Hier der Wirtschaftswissenschaftler, dort die Wirklichkeit: Zeitlebens regte sich Galbraith über Kollegen auf, die so taten, als funktioniere die Welt wie der Markt für Kühlschränke in geordneten Bahnen und brauche keine Regeln. Sie ignorierten Finanzblasen, weil sie in ihren Modellen nicht vorkamen, oder wollten nicht wahrhaben, dass es in der Marktwirtschaft nicht bloß um Konkurrenz, sondern auch um Macht und Ohnmacht der Konzerne und des Staates geht. ...

Was man weiß, was man wissen sollte


Bildung, Bildungskanon und Quizsendungen
"Hier steh' ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor."

Nürnberger Trichter
Als Dietrich Schwanitz vor mehr als zehn Jahren seinen eigenen Bildungskanon vorlegte und ihn mit allerhand spöttischen und melancholischen Kommentaren versah, lag es auf der Hand, dass die Bildungsgemeinde und ihre Fans leichtes Spiel haben wurden, den Versuch kritisch abzuwerten und seine Funktionalität in Abrede zu stellen. Mag die Frage nach den Inhalten des Kanons, seiner Auswahl und vor allem nach dem, was in ihm nicht berücksichtigt wurde, völlig berechtigt sein, so bleiben vor dem Hintergrund aktueller Erfahrungen im Lande seine spöttischen und sarkastischen Bemerkungen zur Bildung als soziales Renommierinstrument in guter Erinnerung. Und behalten ihre Gültigkeit.