Freitag, November 30, 2012

Denken, bitte. Jetzt!

Hans Magnus Enzensberger

Zweifel

bleibt es, im großen und ganzen, unentschieden
auf immer und immer, das zeitliche spiel
mit den weißen und schwarzen würfeln?
bleibt es dabei: wenig verlorene sieger,
viele verlorne Verlierer?

It's all in the Movies - Schlaflos in Seattle

Schlaflos in Seattle, 1993 
Sleepless in Seattle
Regie Nora Ephron
Darsteller Tom Hanks (Sam Baldwin), Victor Harber (Greg)

Sam und Greg tauschen ihre Erfahrungen beim Anschauen ihres Lieblingsfilms, "Das dreckige Dutzend" aus:

Der große Plan, die große Verschwörung, die große Erzählung

Mark Lombardi - Narrative Struktur, doc 13 2012 Foto: Ruß

Verschwörungstheorien sind normaler Bestandteil der sozialen Folklore. Nur haben sie uns etwas zu sagen? Oder sagen sie uns nicht vielmehr etwas über uns selbst? Aber was nur?
Wenn das 21. Jahrhundert das Zeitalter der Information und des Wissens ist, wenn die Gegenwart ein unaufhörlicher Stream von neuen Erkenntnissen ist, wenn Bildung und Lernen im Rang von Tugenden stehen, wo bleiben dann die Rätsel und Geheimnisse, wo bleiben die unentdeckten Winkel, die ungelösten Fragen? Wenn über all Antworten sind, wer stellt dann die Fragen? Wenn jede Informationsquelle offen steht, wenn jede öffentliche Stelle auskunftsverpflichtet ist, wenn eine funktionierende Presse beständig jeden Stein umdreht, um auch die letzte und geheimste Verschwörung aufzudecken, - was bleibt dann für uns zu tun, wo bleiben dann die Herausforderungen und Wagnisse? 

Donnerstag, November 29, 2012

Fragen an das gewöhnliche Leben - Arbeit

Arbeit

1 Arbeiten Sie gern?
2 Haben Sie schon einmal versucht, ohne Arbeit zu leben?
3 Warum kommt das nicht für Sie in Frage?
4 Warum ist Arbeit wichtig?


Dienstag, November 27, 2012

Wörterbuch der aktuellen Bedeutungen (B)

B  

Bildung, die, w.: B. ist ein Begriff mit bewegter Geschichte. Als Mittel zur Emanzipation des Bürgertums und später der Arbeiterklasse war sie eine wesentliche Voraussetzung zur Entstehung einer demokratischen, partizipativen Gesellschaft und des technologisch-industriellen Fortschritts. Dabei bedeutete B. die Entwicklung des ganzen Menschen durch Wissen und Verstehen, die umfassende Ausstattung des aufgeklärten Bürgers mit allem, was ihm ein selbstbestimmtes, selbstbewusstes Leben ermöglichte.
Neuerdings ist B. im Unterschied zum aktiven Verständnis des Begriffs einer, der B. als zumeist staatliche Dienstleistung verwendet, die dem Nutzer/dem Bürger Zugang und Anspruch auf soziale Positionen und gesicherte materielle Verhältnisse sichert. B. hat dabei ausschliesslich instrumentellen, Nutzwert orientierten Wert und Charakter. 


Foto: pixelio.de/McLatz

Montag, November 26, 2012

It's all in the Movies - 4 Hochzeiten und 1 Todesfall

4 Hochzeiten und ein Todesfall, 1994 
4 Weddings and a Funeral
Regie Mike Newell
Darsteller John Hannah (Matthew)

Matthew hält bei der Beerdigung seines Lebensgefährten Gareth die Trauerrede und zitiert W. H. Auden (The Funeral Blues):

It's all in the movies - Die Brücken von Madison County


Die Brücken von Madison County, 1995 
The bridges of Madison County
Regie Clint Eastwood
Darsteller Clint Eastwood (Robert Kincaid)

Robert, ein erfolgreicher Fotograf, spricht mit Francesca (Meryl Streep) über seine Erinnerungen:

Sonntag, November 25, 2012

Das Pfeifen im dunklen Keller oder Qualität im Journalismus


Nun klagen sie wieder. Die Pleite der Frankfurter Rundschau und das Ende der Financial Times Deutschland verbreiten Angst und Schrecken in den Redaktionen. Zurecht.
Glaubt man den Lehren der Massenkommunikation, dann ist keine Pille so bitter und kein Brot so trocken wie eine Information, die nicht nett, locker-flockig konsumierbar ist. Seit über zwanzig Jahren jagen so Generationen von Praktikanten, Volontären und Redakteuren des Journalismus und der PR dem Phantom „konsumentenfreundliche Information“ hinterher. Die klassische Lehre besagte, dass eine veröffentlichte Information ihrem Gegenstand und dessen Bedeutung durch ihre Darstellungsform gerecht werden müsse. Deshalb waren Nachrichten aus der Welt der Politik ebenso staatstragend formuliert wie die Errungenschaften der Kunst und Kultur.

Strengstens wurde auf die richtige Wortwahl, die korrekte Begrifflichkeit und die zutreffende Anordnung der Fakten Wert gelegt. Umgangssprachliche Wendungen und halb-verstandene Tatsachen fanden vor den Augen der zuständigen Chefs wenig Gnade. 

It's all in the Movies - Vom Winde verweht


 Vom Winde verweht, 1939 
Gone with the Wind
Regie Victor Fleming
Darsteller Vivienne Leigh (Scarlett O'Hara), Clark Gable (Rhett Butler)

Der von Scarlett zutiefst enttäuschte Rhett verlässt sie kurz entschlossen, trotz ihrer Versuche, ihn aufzuhalten: