Mittwoch, Dezember 26, 2012

Fragen zum ganz normalen Leben

Zeit 

1 Haben Sie jetzt gerade einmal Zeit?
2 Kennen Sie Langeweile?
3 Entsteht Langeweile durch zuviel freie Zeit?
4 Wieviel Zeit brauchen Sie für sich?

...eilt die Zeit, wir eilen mit!

Das neue Jahr beginnt in wenigen Tagen und eines ist heute schon mit absoluter Sicherheit klar: Es wird wieder, wie in den zurückliegenden Jahren, nicht genügend Zeit mit sich bringen. Zeit ist von jeher eine sehr rare Ressource, das ist keine Erkenntnis der Gegenwart, schon in der Antike und wahrscheinlich schon vorher, als Stonehenge und die Figuren auf den Osterinseln errichtet wurden, dürfte es einen akuten Zeitmangel gegeben haben.

Wörterbuch der aktuellen Bedeutungen (Z)



Zeit, die, w.: Zeit ist die Dimension, in der wir unser Leben leben, wir sortieren es chronologisch, wir planen es nach dem vorgegebenen Volumen von 24 Stunden am Tag, durchschnittlich 30 Tage im Monat. 365 Tage im Jahr etc etc. Zeit zu haben bedeutete also ehedem, ein bestimmtes Quantum an Zeit zur freien oder zweckgerichteten Verfügung zu haben. Im Laufe der Jahre ist diese Auffassung der Vorstellung gewichen, dass Zeit ein Synonym für das Vergnügen sein könnte, das uns bestimmte Verrichtungen bescheren. 'Keine Zeit zu haben' bedeutet deshalb heute 'keine Lust haben.' Als solches ist die Wendung allgemein akzeptiert und durchgesetzt. 

Foto: Rainer Sturm/pixelio.de

Montag, Dezember 24, 2012

Denken, bitte. Jetzt.

Ernst Bloch, 1885 - 1977 
Das Prinzip Hoffnung, 1973

Der Mensch lebt noch überall in der Vorgeschichte, ja alles und jedes steht noch vor Erschaffung der Welt, als einer rechten. Die wirkliche Genesis ist nicht am Anfang, sondern am Ende, und sie beginnt erst anzufangen, wenn Gesellschaft und Dasein radikal werden, das heißt sich an der Wurzel fassen. Die Wurzel der Geschichte aber ist der arbeitende, schaffende, die Gegebenheiten umbildende und überholende Mensch. Hat er sich erfaßt und das Seine ohne Entäußerung und Entfremdung in realer Demokratie begründet, so entsteht in der Welt etwas, das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war: Heimat.

Sonntag, Dezember 23, 2012

Denken, bitte. Jetzt. - Hermann Melville


Herman Melville 1819-1891
aus: Bartleby der Schreiber, 1853

Wie sich denken läßt, gehört es wesentlich zur Arbeit eines Schreibers, daß er die Richtigkeit seiner Abschrift Wort für Wort nachprüft. Wo sich zwei oder mehr Schreiber in einer Kanzlei beisammenfinden, helfen sie sich gegenseitig bei dieser Arbeit, indem einer die Abschrift vorliest, während der andere das Original vergleicht. Eine sehr öde, ermüdende und eintönige Tätigkeit, die, möchte ich meinen, für manche Menschen von sanguinischem Temperament ganz unerträglich sein muß.

Wörterbuch der aktuellen Bedeutungen (A)

A
Arbeit, die, w.: Arbeit ist nah Auffassung mancher Experten eine dem menschlichen leben innewohnende Komponente, die zum Zwecke der Lebens- und Arterhaltung durch nichts zu ersetzen ist. In der Folge verständigte man sich unter anderem darauf, dass Arbeit ein wesentlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Austausches und Lebens sei. Der moderne Mensch strebt nach der Befreiung von der Arbeit bei gleichzeitiger Absicherung des Lebensrisikos durch die Gemeinschaft. Arbeit erscheint nicht mehr als unumgängliche Notwendigkeit, sondern ist vielmehr eine Gestaltungsoption, von der nicht zwingend Gebrauch gemacht werden muss. Einen Anspruch der Gesellschaft auf individuelle Teilhabe durch Erringung einer Arbeitsleistung gibt es demnach nicht.

Foto: Mclatz/pixelio.de

Wörterbuch der aktuellen Bedeutungen (D)


Disziplin, die, w.: Disziplin war zunächst die Perfektion, mit der militärischer Drill erlernt und akzeptiert wurde. Dieser Drill war die höchste, vorstellbare Form, Ordnung und Verzicht zugunsten einer Pflicht zu verlangen. Von dieser Vorstellung ist man inzwischen weitgehend abgerückt und interpretiert Disziplin vor allem als besonderen Ausdruck von Ehrgeiz und Zielstrebigkeit. 

Foto: Mclatz/pixelio.de

Wörterbuch der aktuellen Bedeutungen (K)

K

Kritik, die, f.: Kritik war ursprünglich als Teil eines intellektuellen Denkprozesses gedacht, in dem es darum geht, die Ergebnisse des Denkens auf den Prüfstand zu stellen, um ihre Richtigkeit und Wahrhaftigkeit immer wieder einer Würdigung und Kontrolle zu unterziehen. Kritik muss deshalb immer begründet und zielführend und immer bereit sein, sich selbst in Frage zu stellen. Inzwischen meint der Begriff umgangssprachlich die Formulierung der persönlichen Unzufriedenheit mit einer Entscheidung, einer Entwicklung oder anderen wichtigen Vorgängen. Kritik ist dessen verbale Äußerung und unterliegt kaum noch irgendwelchen Regeln, weil der Gradmesser mehr und mehr die eigene Betroffenheit und nicht die faktische Angemessenheit ist.

Foto: Mclatz/pixelio.de

Spin-doctor-Alarm: 11 Basis-Regeln für den PR-Erfolg in der Politik


Das kommende Jahr könnte wieder sehr unter-haltsam werden. Zumindest wenn man Politik wie ein Stück aus dem Reality TV  konsumiert oder wie eine Champions League-Partie. Es ist dann wieder die Zeit der Prognosen und Vorhersagen, der Einschätzungen persönlicher Eindrücke und des Aufdeckens bisher als vertraulich gehandelter Informationen.