Fast schon eine Hommage, aber kritisch dabei
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Viele
Dinge geschehen nur einmal in der Woche. Die neueste Folge der
Lieblingsfernsehserie , die Sportschau am Samstag und,
selbstverständlich, der SPIEGEL am Montag. Der SPIEGEL? DER SPIEGEL?
Der SPIEGEL, der vor Jahren noch zur Grundausstattung des akademisch
gebildeten, entscheidungsstarken, aufstiegsorientierten,
gutverdienenden Mannes in den guten Jahren gehörte? Der Woche für
Woche die Republik mit Meinung versorgte und mit seinen Rechercheuren
so gut wie hinter jeder Straßenecke in Bonn oder Berlin gestanden
hatte, um die neuesten Schandtaten der Mächtigen zu enthüllen?
Dessen Herausgeber einst sogar für eine Story in den Knast ging und
am Ende damit einen leibhaftigen Minister stürzte? Ja ja, dieser
SPIEGEL ist gemeint. Die alten Zeiten sind vorbei. Der SPIEGEL ist in
die Jahre gekommen, sein charismatischer Herausgeber gestorben, die
alte Garde der Schreiber und Aufklärer längst im Ruhestand, die
Nachkriegsgeneration längst vergessen.