Freitag, Juli 06, 2012

Song Factory Vol 4


Freiheit & Schweigen ist feige
Marius Müller-Westernhagen, 1990/1994
Wer in den 80er und 90er Jahren um die 25 oder 35 Jahre alt war, kam in seiner täglichen Ration Musik über Radio oder Freunde nicht nicht an Marius Müller-Westernhagen vorbei. Inzwischen nur noch eine Randnotiz im Deutschock-Business war er damals der Stadionrocker per se, hatte eine ausverkaufte Tournee nach der anderen und verkaufte mehr Platten als irgendein anderer deutscher Rockstar. Seine Bühnenshows liefen nach einem gewissen Drehbuch ab, legendär sind die "spontanen" Zwischentexte, die sowohl auf den Live-Alben wie bei den Liveauftritten wörtlich wiederholt wurden. 

Ich weiß, dass ich nichts weiß?


"Dass wir nichts wissen können." "Na und, Herr Faust?"
Vermutungen über den Sinn des Nicht-Wissens und seine folgenlosen Folgen 
Zu den einfachsten und doch so schwierig zu beantwortenden Fragen, die man einem Menschen stellen kann, zählt gewiss "Was weißt du alles nicht?" In einer Zeit, da alles daran gesetzt wird, auf jede nur erdenkliche Art und Weise, Wissen anzuhäufen und Wissensvermittlung zu organisieren, in einer Zeit, die dem Nicht-Wissen geradezu den Kampf angesagt zu haben scheint, in dieser Zeit liegt nichts weiter vom Mainstream der gesellschaftlichen Gemeinplätze entfernt, als eben jene Frage. 

Dienstag, Juli 03, 2012

Song Factory Vol 3


(I can't get no) Satisfaction
Rolling Stones, 1965
Mick Jagger/Keith Richards

Der Song gilt gemeinhin als eine der Hymnen der Rockgeschichte, die in den 60ern - lange her, aber immer noch unvergessen - die Revolution von Politik, Kultur und Leben weltweit bedeuten. Eine Hymne, die aus einer sehr übersichtlichen Zahl von Worten besteht, dazu einer Vielzahl von Wiederholungen und relativ bescheidenen Beschreibungen aus Erlebniswelt eines Sängers / Erzählers, der immer und immer wieder beteuert, er könne keine Befriedigung erreichen, "I can't get no satisfaktion." Von diesem Song, so erzählt die Legende, ging soviel Energie und ansteckende Kraft aus, dass die bis dahin fast unbekannten Rolling Stones 1965 in kürzester Zeit weltberühmt und seine Autoren Mick Jäger und Keith Richard zu den Königen des Rock wurden. Könige des Rock, obwohl sie doch eigentlich Blues spielen wollten.

Sonntag, Juli 01, 2012

Song Factory Vol 2


My Way
Frank Sinatra, 1969
(Paul Anka, 1968 /

Wenn die Kerze des Lebens herunter gebrannt ist und die Schatten länger werden, kommt es wohl dazu, dass manch einer Bilanz zieht. So wie der Mann, der uns in Frank Sinatras Welterfolg "My Way" davon erzählt, wie er sein Leben gemeistert hat. Gleich zu Beginn macht er deutlich, dass er nicht drum herum reden möchte, "My friend, I'll say it clear, I'll state my case of which I'm certain." Zweifel, so sagt er gleich, sind nicht zulässig. So bestimmt und bestimmend, wie er sein Leben gelebt hat, so klar und kompromisslos fällt seine Bilanz am Ende aus.

Der Titel des Liedes ist mehr als Programm: „My Way“ singt er und meint dies auch so. Dies nämlich ist seine Folgerung aus allem, was er in der Welt erlebt hat, er hat es immer auf seine Weise getan, nach seinen Maßstäben gehandelt und die Konsequenzen ertragen, egal wie hart sie waren: "The record shows I took the blows." 

Samstag, Juni 30, 2012

Gods of the Arena - Nach der Euro 2012

Geschichten, Bilder, Legenden
Die Fußball Europa-
meisterschaft 2012 ist 
so gut wie Geschichte. 
Geschichte ist auch die 
Abfolge von Anekdoten und Geschichten, die am Rande des Turniers erzählt und gefunden wurden. Es gab die übliche Reihe von Siegern und Verlierern, Überraschungen und Enttäuschungen. Der geübte Zuschauer, der Fan, der sportbegeisterte kennt die Dramaturgie eines solchen Ereignisses und schaltet gerade deshalb immer wieder ein oder kauft sich ein Ticket für den Stadionbesuch, den ultimativen Kick, wenn es darum geht, Teil der Großinszenierung zu werden und den Gladiatoren in der Arena möglichst nahe zu sein.

Freitag, Juni 29, 2012

Song Factory

If you don't know me by now
Simply Red, 1989
(Kenny Gamble and Leon Huff, 1972)  

Dieser Song gehört zu denen, die nur von einem Mann interpretiert werden können. Seine getragene, traurig-resignative Haltung und natürlich der leicht verständliche Titel suggerieren, dass hier ein unverstandener Mann seinen Anspruch auf Verständnis und Einfühlung einklagen möchte, dass er sein Bedauern darüber aussprechen will, dass seine Geliebte ihn nach länger Zeit des Kennens am Ende noch immer nicht kennt. Offenbar ist ihm Unrecht geschehen, vielleicht will ihn die geliebte Frau verlassen, vielleicht hat sie ihn schon betrogen und er stellt sie nun zur Rede, weil sie offensichtlich mit seiner Liebe nichts anzufangen weiß. So weit die landlaufige Erwartung an den Song. Doch ist es wirklich so? 

Dienstag, Juni 26, 2012

Fragen zum ganz gewöhnlichen Leben

Scham

1 Kennen Sie das Gefühl der Scham?
2 Woher kennen Sie es?
3 Ist dies ein unangenehmes Gefühl?
4 Empfinden Sie es jetzt gerade?
5 Warum?
6 Braucht man das Schamgefühl für irgendetwas?
7 Wofür brauchen Sie es?
8 Ist Scham etwas Positives?
9 Warum?